VfS Krefeld   

Startbereit auf dem Flugplatz Celle-Scheuen
Blick vom ehemaligen Flughafen Tegel in die City von Berlin
Über den Mecklenburger Seen
Bei einer Streckenflugeinweisung über dem Münsterland
Startbereit beim Kappes Vergleichsfliegen: Das VfS-Team Janina Stimming und Timo Angenendt im "Duo Discus X"
Auf dem "Treppchen", Platz 1 beim Kappes Vergleichsfliegen für Janina Stimming und Timo Angenendt
v. l. Finn Greiser, Klaus Kronig (Prüfer) und Christian Breuer nach erfolgreicher praktischer Prüfung

Die Flugsaison 2022 auf dem Krefelder Egelsberg ist seit einigen Wochen im vollen Gange. Und schon jetzt können die Flugschüler/-innen und ambitionierten Pilotinnen und Piloten des Vereins für Segelflug Krefeld e. V. (VfS Krefeld) in der Sparte Segelflug auf außergewöhnliche Erfolge und vor allem faszinierende wie gleichermaßen erlebnisreiche Flüge zurückblicken. Genau diese Eindrücke gemeinsam erleben und teilen zu können zeichnet diese Flugsportart und den VfS Krefeld aus.

Wie schon berichtet, konnte der Segelflugbetrieb des VfS Krefeld schon im März auf dem Egelsberg mit den ersten Einweisungs-, Übungs- und Ausbildungsflügen beginnen. Aber schon am Ostersonntag ging es direkt nach dem gemeinsamen Osterfeuer für viele Mitglieder mit Sack und Pack ins Fluglager auf den Segelflugplatz Celle-Scheuen in der südlichen Lüneburger Heide – also ein erstes Highlight der VfS-Flugsaison 2022. Die befreundete Flugsportgruppe Celle stellte gerne wieder ihre hervorragende Infrastruktur für die Gäste aus Krefeld zur Verfügung. Nach Herzenzlust konnte so bei gutem Wetter an jedem Tag geflogen werden. Insbesondere die Ausbildung der mitgereisten Segelflugschüler/-innen stand dabei im Vordergrund. Alleine 84 Ausbildungsflüge mit gut 32 Flugstunden konnten so in der herrlichen Frühlingsumgebung gemacht werden. Aber auch die Streckenflieger kamen auf ihre Kosten. Rund 1.800 Streckenflugkilometer im motorlosen Segelflug konnten so erflogen werden. Der größte Flug von etwas mehr als 700km führte dabei als Dreiecksflug in den Norden Berlins und von dort aus vorbei an die Müritz in Richtung Ostsee, bevor der Rückweg nach Celle durch Cumulus-Wolkenstraßen wie gezeichnet war. Faszinierende Blicke über den wenig besiedelten Weiten und Seen Mecklenburg-Vorpommerns beeindruckten bei diesen Flügen.

Zurück auf dem heimischen Egelsberg nutzen erfreulich viele Mitglieder die vielfältigen Möglichkeiten des VfS-Flugbetriebs im Winden- und Flugzeugschleppstart. Meist waren alle eleganten und lautlosen Segler mit wechselnden Besatzungen und nur kurzen Unterbrechungen in der Luft. Neben der Anfängerausbildung stand in diesem Frühjahr die Fortgeschrittene-Ausbildung im besonderen Fokus. So galt es, gleich vier Flugschüler nach erfolgreicher theoretischer Lizenzprüfung im Streckenflug auszubilden und auf die praktische Lizenzprüfung vorzubereiten. Ganz besondere Erlebnisse in dieser Ausbildungsphase sind die ersten Streckenflugeinweisungen mit Fluglehrer oder auch die jeweils ersten Streckenflüge alleine. Seine ersten Streckenflugerfahrung konnten David Lagerweij (Duisburg) so bei einem Flug von Krefeld bis fast nach Wesel und zurück mit Fluglehrer Thomas Wiehle (Neukirchen-Vluyn) erleben. In deutlich weniger als einer Stunde war diese Strecke zurückgelegt. Eine umfassende meteorologische und navigatorische Streckenflugeinweisung von mehr als 400 km gelang Finn Greiser (Kempen -St. Hubert) ebenfalls mit Fluglehrer Thomas Wiehle bei bestem Wetter. Sie konnten so den Niederrhein, das Münster- und Emsland sowie das nördliche Ruhrgebiet aus der Luft erleben. Verschiedenste Wetterbedingungen waren zu bewältigen und besondere Luftraumstrukturen zu beachten. Kurz darauf gelang dem Flugschüler Christian Breuer (Meerbusch) mit dem VfS- Übungseinsitzer vom Typ Standard Astir III sein erster und erfolgreicher Solo-Streckenflug von mehr als 50 Kilometer vom Krefelder Egelsberg zum Flugplatz Borken-Hoxfeld. Er erfüllte damit seine letzte Bedingung für die praktische Lizenzprüfung. Für Flugschüler Leo Russbild mit Fluglehrer Daniel Bredendiek (beide Krefeld) reichten die Wetterbedingungen an einem anderen Tag leider nicht ganz, um wieder in Krefeld zu landen. Mit einer sicheren Außenlandung auf einem perfekten Acker bei Duisburg Baerl endete ihre Streckenflugeinweisung. Eine solche Außenlandung ist inzwischen fast ein besonderes Erlebnis und daher für Leo Russbild sicher eine sehr gute und hilfreiche Erfahrung.

Als nächstes Highlight stand auf dem Krefelder Egelsberg das sogenannte "Kappes Vergleichsfliegen" auf dem Programm. Mit dabei das VfS-Doppelsitzer-Team Janina Stimming und Timo Angenendt (beide Neukirchen-Vluyn). Ziel von Timo Angenendt als jungem Streckenflugroutinier war es, seiner Cousine Janina Stimming als Nachwuchspilotin die Besonderheiten und das Erlebnis solcher Streckenflugwettbewerbe in der Praxis näher zu bringen. Bei Streckenflugwettbewerben dieser Art geht es kurz gesagt darum, eine vorgegeben Route um verschiedene Wendepunkte in möglichst kurzer Zeit im reinen Segelflug zu umrunden und idealer Weise ohne Zwischenlandung wieder auf dem Startflugplatz zu landen. Die besondere Herausforderung dabei ist es, mit guter Taktik und Wetterbeobachtung die besten Aufwindzonen zu nutzen und das Segelflugzeug exakt und mit optimal angepasster Geschwindigkeit zu steuern. Viel Erfahrung, ein gutes Sicherheitsbewusstsein, mentale Stärke, ein bisschen Talent und manchmal auch etwas Glück gehören dazu, um erfolgreich zu sein. Und ganz besonders erfolgreich waren die Beiden! Mit dem Hochleistungsdoppelsitzer des VfS Krefeld vom Typ Duo Discus X sicherten sich Janina und Timo den Gesamtsieg des "Kappes Vergleichsfliegens 2022" in der "großen Flugzeugklasse" und somit den ersten Teil der diesjährigen Niederrheinmeisterschaft im Streckensegelflug. Die starke Konkurrenz in einem Teilnehmerfeld von 23 Flugzeugen konnten die beiden mit einer 2. Tagesplatzierung und zwei Tagessiegen absolut souverän für sich entscheiden. Teil zwei der Niederrheinmeisterschaft folgt am Fronleichnamswochenenden auf dem Flugplatz Goch-Asperden. Wir dürfen also weiter gespannt sein und drücken den beiden Teamfliegern gemeinsam mit dem gesamten VfS-Krefeld die Daumen!

Der Erfolge damit aber nicht genug: Denn die schon erwähnten Flugschüler Christian Breuer und Finn Greiser bestanden nun, Ende Mai, auch noch ihre praktische Lizenzprüfung. Klaus Kronig, Mitglied des Luftsportvereins Grenzland und beauftragter Prüfer der Bezirksregierung Düsseldorf überzeugte sich bei jeweils drei Prüfungsflügen von den praktischen Kenntnissen und fliegerischen Fertigkeiten der beiden Lizenzaspiranten. Sehr zufrieden gratulierte er den Beiden "Noch-Flugschülern" nach ihrer erfolgreichen Prüfung. Besonders stolz auf diese Leistung sind natürlich die insgesamt 10 ehrenamtlichen Fluglehrer des VfS Krefeld, deren solide Ausbildung so erneut gewürdigt wurde.

Da die Flugsaison 2022 lange noch nicht zu Ende geht und noch viele Aktivitäten anstehen, dürfen die VfS-Pilotinnen und Piloten auf viele weitere beeindruckende Flugerlebnisse hoffen – wir werden berichten.

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