VfS Krefeld   

Frühe Startvorbereitungen
'Startklar' – es kann losgehen
Der Sonne entgegen …
… und da ist sie!

Samstag, der 21.06.2025: Pünktlich um 5:07 Uhr hob beim traditionellen "Longest-Day-Fliegen" des Vereins für Segelflug Krefeld e. V. (VfS Krefeld) der erste elegante Segelflieger vom Flugplatz Krefeld Egelsberg ab. Im Laufe des Tages folgten dann 93 weitere faszinierende Flugerlebnisse, bis um 22:07 Uhr der letzte Segler wieder sanft zur Landung aufsetzte. Genau 17 Stunden hatten die zahlreichen Pilotinnen und Piloten des VfS Krefeld genutzt, um ihrer Leidenschaft am "längsten" Tag des Jahres zu frönen.

Unter dem Motto "Nur der frühe Vogel fängt den Wurm" trafen sich die Frühaufsteher/-innen des VfS Krefeld bereits um 4:00 Uhr am Hangar in der ersten zarten Dämmerung. Das Gras war noch leicht feucht, die Luft angenehm kühl und der Himmel bei leichtem Südostwind erstaunlich klar, als die gesamte Segelflugzeugflotte des Vereins in Startposition gebracht wurden. Pünktlich zum Sonnenaufgang war dann nicht nur der erste starke Kaffee fertig sondern auch Niklas Spandick (Kevelaer) im Astir III startbereit zum ersten Flug des Tages. Pünktlich zum Sonnenaufgang ging es los und die 330 PS-starke Schleppwinde beschleunigten seinen Segler rasant der Sonne entgegen in die Höhe. Früh morgens, noch ohne Thermik, ist es zwar "nur" ein reiner Gleitflug von rund 5 bis 7 Minuten, dafür ist die Luft aber noch absolut ruhig und das morgendliche Farbspiel der Atmosphäre atemberaubend! Danach ging es Schlag auf Schlag, denn alle sollten Gelegenheit haben, die gelborange Silhouette der Sonne knapp über dem Horizont aus der Luft zu bestaunen. Bis zum gemeinsamen Frühstück um 9:00 Uhr an der Startstelle war der erste Startdurchgang geschafft. Für deftiges Rührei, frische Brötchen und reichlich Zutaten hatte die Jugendleiterin Janina Stimming (Neukirchen-Vluyn) gesorgt.

So gestärkt stand dann vor Thermikbeginn zunächst die Flugausbildung der Flugschüler/-innen im Fokus. Gleich drei Ausbildungsprüfungen und zwei "Umschulungen" auf neue Flugzeugmuster konnten die ehrenamtlichen VfS-Fluglehrer "abnehmen". Moritz Fischer (Krefeld) und Awash Kaul (Duisburg Rheinhausen) zeigten bei den Flugübungen der sogenannten "B-Prüfung" erfolgreich ihre erweiterten fliegerischen Fertigkeiten. Verschiedene Kreisflugvarianten, Rollübungen um die Längsachse und drei Ziellandungen wurden einwandfrei von beiden vorgeflogen. Felix Brimmers (Straelen) zeigte bei der nachfolgenden "C-Prüfung", also noch eine Stufe weiter, was er inzwischen fliegerisch "drauf" hat. "Hochgezogene Fahrtkurven", Seitgleitflug im Landeanflug sowie nochmals Rollübungen und drei Ziellandungen meisterte auch er mit Bravour. Im Laufe des Tages konnte Awash Kaul dann noch vom Doppelsitzer TWIN III Acro auf den Übungseinsitzer Astir III umgeschult werden. Lukas Ganasinski (Krefeld) dufte anschließend erstmalig den Hochleistungssegler vom Typ Discus CS ausprobieren. Beide waren von den Flugeigenschaften und Flugleistungen ihrer neuen Segler begeistert und freuen sich nun über noch mehr fliegerische Vielfalt in Ihrer noch jungen Pilotenkarriere.

Mit einsetzten der Thermik starteten die Streckenflugpiloten Jonathan Karges (Tönisvorst) und Jens Greiser (Kempen) mit ihren Hochleistungsseglern zur Runde 9 in der 2. Bundesliga der deutschen Meisterschaft 2025 im Streckensegelflug. Ihnen gelangen bei leider mäßigen Warmluftbedingungen und wolkenlosem Himmel trotzdem beachtliche Leistungen von mehreren hundert Kilometern im reinen Segelflug und gute Durchschnittsgeschwindigkeiten. Gemeinsam mit den Pilotinnen und Piloten des Aeroclub Krefeld bildet der VfS Krefeld seit 2024 das Team der Flugplatzgemeinschaft Krefeld Egelsberg und war direkt von der Landesliga NRW in 2. Bundesliga aufgestiegen. Leider meinte es der Wettergott mit dem Niederrhein als Ausgangspunkt bisher im deutschlandweiten Vergleich nicht sonderlich gut. Trotzdem fliegen die Krefelder im Mittelfeld der 2. Bundesliga aussichtsreich mit!

Nach zahlreichen weiteren Segelflugstarts an der Schleppwinde und einer Zwischenstärkung bei Kaffee und Kuchen wurde der große Hunger der zahlreichen Teilnehmer/-innen des longest-Day-Fliegens um 18:00 Uhr beim gemeinsamen Grillen und großem Salatbüfett gestillt. Die Sonne hatte inzwischen den Westen erreicht, näherte sich allmählich dem Horizont und tauchte den Niederrhein erneut in ein beeindruckendes Farbspiel. Sozusagen im Schlussspurt startete ein Segler nach dem nächsten und ermöglichte den Pilotinnen und Piloten auch die Abendstimmung in der nun wieder ruhigen Luft bis kurz nach 22:00 Uhr zu erleben.

Am Ende des erlebnisreichen Tages standen insgesamt 94 Starts und rund 24 Flugstunden in der Startliste des VfS-Krefeld. Geschafft aber glücklich über die vielen Eindrücke des langen Tages wurden die Segler und die Ausrüstung gemeinschaftlich gewaschen und im Hangar verstaut. Fazit: "Das Longest-Day-Fliegen ist immer wieder aufs Neue ein Highlight der Flugsaison!

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