VfS Krefeld   

Im Landeanflug vorbei am Kloster Neresheim
Finn Stockhorst mit dem VfS-Schulungsdoppelsitzer auf dem Flugplatz Hayingen
Das Nördlinger Ries aus 2.000 m Höhe
Alissia Gillhaus nach ihren ersten drei Alleinflügen
Im Streckenflug vorbei am Tittisee im Schwarzwald

Bereits zum vierten Mal in Folge verbrachten die Pilotinnen und Piloten des Vereins für Segelflug Krefeld e. V. (VfS Krefeld) ihr traditionelles Sommerfluglager auf dem Flugplatz Neresheim (in Baden Württemberg, Ostalb-Kreis) mit seiner großzügigen Flugplatzanlage. Erneut ging es mit Jung und Alt, mit Neulingen und Routiniers sowie mit Familienanhang oder einzeln in den NRW-Ferienwochen vier und fünf samt großem Flugzeugpark zur Segelfliegergruppe Neresheim. Die rund 40 Personen umfassende Gruppe des VfS Krefeld wurde wie gewohnt mit offenen Armen empfangen und konnten die hervorragenden Gastfreundschaft der Ostschwaben genießen. Anders als im letzten Jahr, spielte auch das Segelflugwetter mit zum Teil hervorragenden Bedingungen mit, so dass an jedem Tag ausgiebig geflogen werden konnte.

Da insbesondere zahlreiche Flugschüler/-innen und Nachwuchspilotinnen- und-piloten mitgereist waren, stand die Flug- und Streckenflugausbildung im zentralen Mittelpunkt der Flugaktivitäten direkt in Sichtweite des Klosters Neresheim. Mit dem Ziel, gemeinsam fantastische Segelflugerlebnisse und individuelle Ausbildungsfortschritte zu ermöglichen, standen acht ehrenamtlich tätige Fluglehrer zur Verfügung. Sie widmeten sich abwechselnd der intensiven Flugschulungen beginnend bei der Grundausbildung bis hin zur abschließenden Streckenflugausbildung.

Nicht verwunderlich, dass es viele individuelle Ausbildungserfolge zu vermelden gibt: Die Flugschüler Finn Stockhorst (Neukrichen-Vluyn) und Leo Russbild (Krefeld) erzielten z. B. jeweils mit Fluglehrer ihre notwendige Streckenflugeinweisung von mind. 100 km Entfernung zum Startflugplatz. Das es im Segelflug wetterbedingt dabei nicht immer wieder bis zum Startflugplatz zurück reicht, konnte Finn Stockhorst erleben. Obwohl kurz zuvor noch 3000 m über NN hoch, war nach 140 km auf dem Rückweg doch keine Thermik mehr zu finden. Eine sichere Landung bei Freunden auf dem Flugplatz Hayingen beendete diesen Flug mit der einzigen Außenlandung dieses Fluglagers. Der dann übliche Rücktransport per Anhänger war kein Problem und mit einer zügigen Fahrt durchs "Ländle" schnell erledigt. Deutlich bessere Bedingungen erwischte Leo Russbild, dem mit Fluglehrer eine 371 km lange Streckenflugeinweisung (diesmal mit Landung in Neresheim) gelang. Einige Tage später konnte er sein Können dann alleine unter Beweis stellen und erflog als erst 15-Jähriger seinen ersten Solo-Streckenflug nach Blaubeuren und zurück mit rund 125 km und einer Flugzeit von nur zwei Stunden.

Ganz stolz auf ihre Flugleistungen waren beispielsweise auch Felix Brimmers (Straelen), der kurz nach seinen ersten Alleinflügen in Krefeld, nun auch auf dem etwas anspruchsvolleren Gelände in Neresheim wunderbare Alleinflüge meisterte. Ähnliches gilt für Maximilian Wanders, der zudem erfolgreich auf den Ausbildungseinsitzer vom Typ Standard Astir III umgeschult werden konnte.

Erste beachtliche Streckenflüge von mehreren Hundert Kilometern über der Ostalb gelangen auch den Nachwuchspilotinnen und -piloten Julia Biermann (Krefeld), Christian Breuer (Meerbusch), Lisa Froese (Krefeld), Finn Greiser (Kempen St. Hubert), Gottfried Kern (Duisburg) und Nico Stimming (Neukirchen-Vluyn). Gemeinsam mit seinem Bruder Florian konnte Niklas Gassner (beide Krefeld) im VfS-Hochleistungsdoppelsitzer vom Typ Duo Discus X sogar erstmals die 300 Kilometer-Marke knacken. Von all diesen Flügen gab es in den gemütlichen Abendrunden viel zu erzählen und zu fachsimpeln. Dabei wurden die fantastischen Eindrücke und Erlebnisse hoch über der Landschaft am Nördlinger Ries ausgiebig ausgetauscht, bevor am nächsten Tag die nächsten Flugabenteuer gestartet wurden.

Als besonderes Highlight konnte sich die erst 14-jährige Alissia Gillhaus (Moers) dann noch einen ganz besonderen Traum erfüllen. Nachdem es auf dem heimischen Krefelder Egelsberg nicht mehr möglich war, konnte Alissia auf dem Flugplatz in Neresheim ihre ersten drei Alleinflüge und somit ihre "A-Prüfung" erfolgreich und souverän meistern. Unter Aufsicht des Fluglehrerteams gelangen ihr, bei nicht ganz einfachen Windverhältnissen, drei einwandfreie Flüge samt sauberen Landungen. Wie üblich gratulierten alle Anwesenden mit einem "Gräser-Kräuter-Diestel-Strauß" vom Landefeld und ließen die Nachwuchspilotin abends noch würdig hochleben.

Da Dank Max Zeuner (Krefeld) und Friedhelm Hochbruck (Rheurdt) in der ersten Fluglagerwoche auch noch das Ultraleichtflugzeug vom Typ FK 9 Mark IV nach Neresheim geflogen wurde, konnten auch damit zahlreiche Ausbildungs- und Lustflüge in der nahen Umgebung durchgeführt werden.

Neben einem idealen Umfeld für die Flugausbildung ist der Flugplatz Neresheim ebenfalls ein sehr guter Ausgangpunkt für ausgedehnte Streckenflüge der "alten Hasen". Diese nutzen die fantastischen Möglichkeiten ausgiebig und berichteten von viele erlebnisreiche Flüge mit unvergesslichen Eindrücken. Vom gemütlichen "Genießer Flug" im Umfeld von Neresheim bis hin zu ausgedehnten Streckenflügen war alles dabei. Erneut wurden dabei der gesamte süddeutsche Mittelgebirgsraum mit verschiedensten Streckenführungen mit den eleganten Hochleistungsseglern überflogen. Insgesamt wurden bei knapp 70 Flügen mehr als 22.000 Streckenflug-Kilometer im reinen Segelflug zurückgelegt. Mehrfach gelangen dabei Flüge über 700, 800 und sogar 900 Kilometer ( weglide.org).

Neben der Fliegerei kamen natürlich auch touristische Aktivitäten nicht zu kurz. Die umliegenden Städte und landschaftlichen Attraktionen wurden ebenso besucht wie das Kloster Neresheim oder die schönen Badeseen nahe der Donau.

Insgesamt blickt der VfS Krefeld auf eine sehr schöne, erlebnisreiche und harmonische Zeit in Neresheim zurück. Kein Wunder, dass bereits das nächsten Events in Planung sind.

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