Wie es lange Tradition ist, hat der Verein für Segelflug Krefeld e. V. (VfS Krefeld) am vergangenen Wochenende sein "Longest-Day-Fliegen" durchgeführt. Das heißt, mit den eleganten Segelflugzeugen wurde vom ersten Sonnenlicht um 5:19 Uhr bis zum Sonnenuntergang um 21:54 Uhr durchgehend geflogen – also 16:35 Stunden Flugbetrieb am Stück.
Dieses Event ist einer der vielen Höhepunkte in der Flugsaison des VfS Krefeld, bei dem regelmäßig eine Vielzahl der Vereinsmitglieder teilnehmen. In diesem Jahr hatten sich dazu kurzerhand alle Teilnehmer/-innen an offiziellen Teststellen auf Corona testen lassen oder waren schon vollständig geimpft. Corona konform konnte so dieser längste Flugbetrieb des Jahres weitgehend normal durchgeführt werden. Im Mittelpunkt stand natürlich wieder das Erlebnis des frühen Gleitens in absolut ruhiger Morgenluft. Da das Wetter bis auf eine dünne morgendliche Nebelschicht gut mitspielte, konnten an diesem Tag 113 Flüge mit rund 32 Flugstunden absolviert werden. Von der normalen Ausbildungsplatzrunde bis hin zum ausgedehnten Streckensegelflug war an diesem Tag alles möglich. Kein Wunder also, dass zwei ganz besondere Ausbildungserfolge möglich wurden:
In ruhiger Morgenluft konnte zunächst der erst 16 Jahre junge Flugschüler Finn Greiser aus St. Hubert das erste Mal mit dem einsitzigen Übungs-Segelflugzeug vom Typ Standard Astir III fliegen. Unter den kritischen Augen des Fluglehrers Ralf Froese (Krefeld Traar) absolvierte er bei dieser Umschulung mehrere einwandfrei Flüge und freut sich nun darauf, die ersten längeren Thermikflüge in diesem Einsitzer zu erleben.
Ein unvergessliches Erlebnis für jede Pilotin bzw. jeden Piloten ist natürlich immer der allererste Alleinflug. Diesen Traum konnte sich am "Longest-Day" der Flugschüler David Lagerweij (29 Jahre aus Duisburg) erfüllen. Nach knapp einem Jahr Flugausbildung (mit Corona bedingten Unterbrechungen) gelangen auch ihm drei hervorragende Platzrunden und der Aufsicht der Fluglehrer Klaus Spandick (Duisburg Baerl) und Daniel Bredendiek (Krefeld). Traditionell gratulierte das ganze Team direkt nach der letzten Landung dieser "A-Prüfung" mit einem üppigen Kornblumenstrauß.
Der rundum gelungen Tag endete mit einem gemeinsamen Grillen an der Startstelle und den letzten Starts in die Dämmerung bevor alle Segelflugzeuge nach Sonnenuntergang sorgsam im Hangar verstaut wurden. Als nächstes Event steht nun das gemeinsame Sommerfluglager auf dem Flugplatz Neresheim (Schwäbischen Alb) an. In der zweiten und dritten Ferienwoche verlagert der VfS Krefeld dazu seinen gesamten Flugbetrieb mit Sack und Pack nach Baden Württemberg. Die ideale und großzügige Infrastruktur dieses Flugplatzes lässt auch unter Corona-Bedingungen ein solches Fluglager natürlich mit Hygienekonzept zu. Wie schon im letzten Sommer freuen sich alle Pilotinnen und Piloten auf dieses gemeinsame Erlebnis und die schon oft erprobte Gastfreundschaft der dortigen Segelfliegergruppe Neresheim.