VfS Krefeld   

Das neue Flaggschiff des VfS Krefeld!
Der neue Duo Discus X beim ersten Start
VfS-Pilot Timo Angenendt
Unterwegs nahe Neresheim (Ostalb)

Wie viele andere Sportler/-innen, mussten bisher auch die Segelflugpilotinnen und -piloten des Vereins für Segelflug Krefeld e. V. (VfS Krefeld) auf den Beginn ihres regulären Segelflugbetriebs auf dem Krefelder Egelsberg warten. Bisher waren nur eingeschränkt Individualflüge ohne weiteren Kontakt zu anderen möglich. Jetzt, mit Gott sei Dank sinkender Corona-Inzidenz, ist sozusagen ein "Silberstreif am Horizont" in Sicht. Sollten sich die Zahlen weiter so positiv entwickeln, kann es endlich am 29.05.2021 losgehen. Ein erweitertes und mit den Behörden abgestimmtes Hygienekonzept ist natürlich die Voraussetzung.

Auch wenn bereits ein Teil der Flugsaison verstrichen ist, blicken die VfS-Politinnen- und Piloten voller Hoffnung und Enthusias-mus den nächsten Wochen entgegen, denn schon lange ist alles für den ersehnten Saisonbeginn vorbereitet. So sind die Flugzeuge und Geräte startklar und konnten jetzt endlich im kleinen Personenkreis aufgerüstet und final vorbereitet werden.

Als ein besonderes Highlight startete am Pfingstsonntag, sozusagen vorab zum Auftakt der Flugsaison, das neue Flaggschiff des VfS Krfeld zum ersten Mal in den Krefelder Himmel. Der erste Vorsitzende, Ansgar Heitkamp (Krefeld-Traar) sowie der zweite Vorsitzende, Daniel Heinrichsmeyer (Neukirchen-Vluyn), ließen es sich nicht nehmen, den neue Hochleistungsdoppelsitzer vom Typ Duo Discus X mit 20 Metern Spannweite zwecks technischer Abnahme auszuprobieren. Beide waren von den hervorragenden Flugeigenschaften und dem einfachen Handling rundum begeistert. Die Freude über diese Errungenschaft stand beiden ins Gesicht geschrieben, als sie nach zweistündigem Flug mit einem breiten Grinsen aus dem Flugzeug stiegen. Sie berichteten von einem fantastischen Flugerlebnis auf das sich nun alle VfS-Mitglieder freuen können!

Einen weiteren einzigartigen Erfolg konnte darüber hinaus der erst 23-jährige VfS-Pilot Timo Angenendt aus Neukirchen-Vluyn erfliegen. Eigentlich sollte Timo "nur" das Flugzeug seines Onkels vom Hersteller in Kirchheim unter Teck abholen und zurück zum Egelsberg bringen. Das Niederrheinwetter am Pfingstsamstag zeigte sich dann aber stürmisch und verregnet, hingegen war für die schwäbischen Alb recht gutes Segelflug-wetter vorhergesagt. Es wäre also zu schade gewesen, den eigenstartfähigen Segler vom Typ Ventus 3 M mit 18 Metern Spannweite im Anhänger zurück in den Regen zu ziehen. Schnell und ohne große Vorbereitung wurde dann telefonisch abgestimmt, dass Timo den Pfingstsamstag vom Flugplatz Hahnweide (Kirchheim unter Teck) nutzen konnte. Das dies am Ende eines erstaunlich guten Flugtages die bisher längste Segelflugstrecke des jungen VfS-Piloten sein würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen. Aber Timo startete früh in sehr guter und thermisch sehr aktiver Kaltluft. Es bildeten sich nach und nach hervorragende Wolkenstraßen mit guter Thermik über der schwäbischen Alb aus, die er oftmals im reinen Geradeausflug fast wie auf einer "Autobahn für Segler" nutzen konnte. Gemäß den Regeln umrundete Timo insgesamt fünf Wendepunkte die er geschickt am Südwestrand der schwäbischen Alb und am südlichen Schwarzwald im Westen sowie südöstlich vom Nördlinger Ries kurz vor Ingolstadt im Osten legte und wechselweise umrundete. Nach über 10 Stunden landete Timo wieder wohlbehalten auf der Hahnweide und legte dabei 1.010,74 km im motorlosen Flug mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 109 km/h zurück. Dazu muss man wissen, dass 1.000 Kilometer in Segelfliegerkreisen so etwas wie eine magische Grenze sind, die bisher nur wenige VfS-Piloten mit sehr langer Flugerfahrung erreichen konnten. Ein solche Flugleistung mit erst 23 Jahren zu erfliegen ist somit eine ganz außergewöhnliche Leistung zu der alle VfS-Pilotinnen und Piloten ganz herzlich gratulierten.

Unter dem Motto: "Alle guten Dinge sind drei" kann zudem noch von einem weiteren Ausbildungserfolg berichtet werden. Denn innerhalb des VfS Krefeld haben drei weitere Nachwuchspiloten mit Erfolg die Prüfung zum offiziellen Sprechfunkzeugnis für den Flugfunk bestanden. Marc Bangel (Aachen), Bernd Schmitz (Moers) und Gottfried Kern (Duisburg) legten diese Prüfung vor der Bundesnetzagentur ab und sind nun berechtigt, den Funksprechverkehr im Rahmen ihres Flugsports, z. B. bei An- und Abflügen auf große Verkehrsflughäfen, auszuüben. Auch diesen Dreien und natürlich dem "Sprechfunklehrer" Martin Mitrega (Aachen) gilt eine ganz herzliche Gratulation des gesamten VfS Krefeld.

Es bleibt zu hoffen, dass es nach so vielen Erfolgen nun tatsächlich am 29.05.2021 mit zusehends entspannterer Corona Lage für alle VfS-Mitglieder wieder mit dem Flugbetrieb losgehen kann und viele weitere faszinierende Flugerlebnisse folgen. Also Daumen drücken!

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Rheinische Post (01. Juni 2021)

Westdeutsche Zeitung (18. Juni 2021)